Elfenakademie in Elandril und ihr Wissen über die Welt...

Jolaana
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Registriert: 20. Jul 2017, 12:22

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Auf die vor Entsetzen starren Studenten zuhaltend und mit seinen scharfen Gliedern, die schale Luft vor sich zerteilend. Sich einige Meter vor ihnen zu voller Größe aufbauend, dabei selbst die größten von ihnen um mehrere Köpfe überragend. Kehlig brüllend, das aus seinem Rachen vom Schleim schmierige Insekten und ein Gestank nach Fäulnis strömten und das Glimmen in seinen Augenhöhlen in einem hellen Purpur erstrahlte. Einem Pesthauch gleich, warmer Regen, der vom Wind einem entgegen spie und den Geruch von tausend Toten mit sich brachte. Sich in ihre Kleider sog und noch lange an ihnen haften sollte, sie nicht nur in diesem Moment, sondern auch noch Tage danach, speien und würgen ließ. Versagen, lag es schwer auf ihr, konnte sie ihres, in diesem Augenblick wahrhaft schmecken. Lag es bleiern und bitter auf der Zunge, dass es ihren Mund pelzig werden ließ. War es nun das, welches sie auf ihre Knie zwang, hatte der versuch doch erhebliche Kraft gekostet. So dass ihre Beine schließlich zitternd nachgegeben hatten und sie nun zu ihrem Werk hinaufschaute. In ein Antlitz blickte, welches tot und leer hätten sein müssen, aber nun wie ein Spottbild auf das Leben wirkte. Von einem purpurnen Schein, der aus den Augenhöhlen drang erstrahlt, was dem Wesen die graue fähle des Todes nahm. Zu ihr hinab glotzend. Keine Emotion, keine Absicht in sich tragend und doch einem tief im innerem wissen ließ, dass man in etwas so abgrundtief Falsches blickte, dass sich jedes ihrer Nackenhaare sträubte und die Welt um Octavia herum, sich zu verändern begann.
In fast greifbarer teeriger Dunkelheit kauernd, eine Klippe hinunter in einen Ozean aus Schwärze blickend, sich wiederfindend. Drohend jeden Moment hinab zu stürzen und nie wieder zurück zu kehren. Mit Entsetzen betrachtend, wie Welle um Welle von schwappender Finsternis an den Klippen brandete. Von Dunkelheit triefende knöcherne Pranken und klauen sich aus der Gischt erhoben, unter flehentlichen seufzen, stöhnen, schluchzen nach ihr griffen, sie jedoch noch nicht erreichten.

Die Schöpfung, das Kind im Ozean thronte, durch wellen schlierig und schwer wie schwarzer Eiter stapfend, auf die Klippen, auf sie, zuhaltend. Bei jedem Schritt von Schreien begleitet, die ihr so bekannt vorkamen. Bei jeden tritt in die ölige Schwärze, diese aufwirbelte. Das kurzzeitig kreischende Fratzen, mit wild umher zuckenden Augen, um es entstanden. Verzerrt, entstellt und doch, vertraut.
Wahnsinn den sie sah, Wahnsinn der nun in sie kroch.

Dass sie bereit war sich ihm hinzugeben, in die warme Umarmung des dunklen Ozeans zu stürzen und von den nach ihr greifenden Klauen und Händen willkommen heißen zu lassen. „So.… so wunderschön.“ Säuselte sie mit dünner Stimme, flüstern gleich, zu sich selbst. Voller Hingebung, voller Unschuld wie ein Kind was zum ersten Mal, einen kleinen quietschenden Welpen erblickt und von seiner Herrlichkeit berührt frohlockt. Die Arme ausbreitend und bereit sich die Klippen hinab zu stürzen. hinein in den Wahnsinn, denn er rief nach ihr. Hinab zu ihrer Schöpfung, ihrem Kind, denn es wollte sie verzehren, so dass sie auf ewig Eins sein würden. Bereit zum Sprung, schief lächelnd, ihre linke Gesichtshälfte in sich zusammensackte, schlaf und leer, während die rechte erstrahlte und von Leben kündete. In den Abgrund starrte und Zeuge wurde, dessen was geschah. Drei Schemenhafte Gestalten dem roten Horizont entstiegen und über Wellen sprangen, über die sich unter ihnen kräuselnde Oberfläche, eilten. Sich auf sie, auf ihr Kind, zu bewegten. Der erste Schemen wie Rauch, welcher sich auflöste und andernorts wieder bildete, stetig näherkommend. Eine Art Speer mit sich führend welcher eine lange auslaufende Klinge besaß und ebenso unstet schien wie sein Träger selbst. Der zweite Schemen wie Schwarzes geschliffenes Glas, welches leicht von innen erstrahlte. Von Welle zu Welle springend und eine lange Mondsichel mit sich führend, auf ihre Schöpfung, ihr Kind, zu eilend.

Mit der Klinge, einem Chepesch, schließlich vor der Klippe, bei ihrem Kind angekommen, auf es einschlagend.
Ringend, fechtend, war die Schöpfung doch Unwillens sich von der neugewonnenen Existenz zu trennen, kämpften sie. Das schwarze Meer um sich aufwirbelnd, zerschneidend, mit Klauen, Schwert und Speer. Schlagend, beißend, brechend, stechend. Kämpften die ersten beiden Schemen mit dem Kinde, das Knochen splitterten und Fleisch des wehenden Umhangs, zerfetzt in alle Richtungen davon geschleudert wurden. Derweil der dritte Schemen, Ungerührt von Horizont her, langsamen Schrittes näherkam.

Dessen Gestalt unstet war, im ständigen Wandel, ständiger Veränderung unterworfen, dass es Octavias Augen schmerzte. Von scheinbar fester Form, in flüssige, in Rauch wechselte. Unaufhörlich wieder und wieder ohne eine Ordnung erkennen zu lassen. Über und über von gaffenden Augen in allen Farben und Formen überzogen und von grinsenden, lachenden, schreienden Mündern bedeckt. Den Ozean um sich herum zerschneidend, zerteilend das die schlierige Flüssigkeit vor ihr zerfloss, sich zurückzog, als würde es vor dem dritten Schemen selbst zurückscheuen. Vorüber an den Kämpfenden, die das Kind schunden. Knochen um Knochen, Stück um Stück abtrugen, das der purpurne Schimmer in dessen Augen langsam erlosch und nur noch Knochen übrig blieben die langsam in den Ozean stürzten und verschwanden.

Hin zu ihr, die sie auf der Kante der Klippe kauerte, mit noch immer ausgebreiteten Armen und nun mit vor Entsetzen geweiteten Augen, das es unnatürlich wirkte, dass ihr Augen nicht aus ihren Höhlen fielen. Der dritte Schemen sanft ihren Namen rief, mit einem Klang klar wie Kristall. Die Arme ihrer sich stetig verändernden Gestalt nach ihr ausstreckte, dass Octavia zurückschreckte, hintenüberfiel und entsetzt in Tausenden gaffenden Augen blickte, die sie Anstarrten. „Octavia, Octavia.“ Unzählbare Münder ihren Namen riefen, spien, sangen. Das Wesen sie ergriff und sie am ganzen Körper erbeben ließ, dass sie Glaubte es reiße sie entzwei.

„Octavia?“ Jedes Ihrer Glieder schmerzte oder brannte als hätte man alle ihre Knochen gegen flüssiges Eisen getauscht, welches sie nun von innen zu verbrennen drohte. Sie vor Schmerz zusammenzucken und sich krümmen ließ. „Sie lebt noch!“ Erleichtertes Aufatmen. Doch ihre Welt brannte und der Schmerz drohte ihr die Sinne zu rauben, sie erneut in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit zu drücken.
In den Armen einer hageren jungen Frau liegend, die sie sanft in diesen wiegte.

„Was für eine Sauerei.“ Der Meister seufzte.

Sauerei traf es wenig, war das Zentrum ihres großzügigen Übungssaals, doch über und über mit schleimigem totem Fleische bedeckt. Lagen zerborstene Knochen verstreut herum. Es stank nach Fäulnis, Tod, erbrochenen und Urin. Die Luft war erfüllt vom Schluchzen oder Würgen der anderen Studenten, die entsetzt an sich herab oder umher blickten. In den ersten Gesichtern aber Angst und entsetzen, ekel wich. Über sich selbst oder andere, welche sich im Anblick des los gerissenen geformten selbst beschmutzt.

„Ich habe mehr von Ihr erwartet.“ Enttäuschung, welche in Ujaks stimme mitschwang, Bitterkeit und Frust darüber, dass das erhoffte Juwel, unter seinen Schülern versagt hatte. „Gute Arbeit Diosus, gut reagiert, ich habe jedoch auch nichts anderes von dir erwartet. Gitjig hat bei dir gute Arbeit geleistet.“ Dem Lob, seines Meisters nur ein kurzes Murren abgewinnend, hatte er doch mehr Augen für Octavia, die vor Schmerzen stöhnen und sich windend in den Armen des hageren Mädchens lag. „Ich würde sagen noch einmal gut gegangen, doch ihr wisst es besser, aber reden wir ein andermal darüber, ich muss mich um eure“ Ujak ließ seine Stimme anschwellen und webte in sie, einen für alle deutlich hörbaren vorwurfsvollen Ton ein. „Mitschüler kümmern. Ihr kleinen Feiglinge und ungewollten räudigen Bankerte, habt meinen Saal mehr beschmutzt, als dieser dreckige Haufen Knochen, und schaut euch nur die abscheuliche Sauerei an, die es hinterlassen hat!“ Murren, Seufzen. Er hatte sie in diesen Stunden satt, nein eigentlich war er fast allen dieser Nichtsnutze, schon immer überdrüssig gewesen. Zu wenige Perlen und viel Scheiße in Elfen Gestalt.

„Sammelt die Reste des tot Geborenen zusammen und packe sie in einen der Säcke, ihr werdet noch lange Spaß an dem Fleisch und Knochen haben. Alle anderen die sich gerade erst, geistig wieder bei uns eingefunden haben und noch Herr aller eigenen Gliedmaßen sind. Seht gefälligst zu das ihr meinen Saal von eurem Unrat säubert! Wenn ich morgen auch nur einen Fleck, eine winzige noch so sanfte Note von Pisse vernehme, suche ich mir einen von euch aus und stecke in mit dem nächsten tot Geformten zusammen in einen Sack!“ Sich kurz umwendend blickt Ujak auf die sich vor Schmerzen krümmende Octavia. „Diosus, Azina, bringt sie gefälligst nach oben und lasst sie verarzten, bevor sie mir hier weiter alles voll blutet.“
[align=center]Schlägt in Deiner Brust das Herz eines Elfen?
s033 Elandril
Ein Ort an dem alle Elfenträume wahr werden...[/align]

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